Das Bretton-Woods-System war ein internationales Währungssystem, das während einer Konferenz im Juli 1944 in Bretton Woods, New Hampshire, USA, geschaffen wurde. Die Teilnehmer der Konferenz waren Delegierte aus 44 Alliierten Nationen des Zweiten Weltkriegs, die sich darauf einigten, ein neues Wirtschaftssystem für die Nachkriegszeit zu etablieren.
Das Ziel des Bretton-Woods-Systems war es, ein stabiles und vorhersehbares internationales Währungsumfeld zu schaffen, um den Welthandel zu fördern und Wirtschaftskrisen wie die Große Depression der 1930er Jahre zu verhindern. Die Hauptmerkmale des Systems waren:
- Feste Wechselkurse: Die Währungen der Mitgliedsländer wurden in einem festgelegten Wechselkursverhältnis zum US-Dollar definiert, der seinerseits in Gold zu einem festen Preis von 35 US-Dollar pro Unze konvertierbar war. Dies bedeutete, dass die Länder ihre Währungen innerhalb enger Bandbreiten um diese festen Wechselkurse halten mussten.
- Konvertibilität: Das System förderte die Konvertibilität der Währungen für den internationalen Handel und ermöglichte es den Mitgliedsländern, ihre Währungen gegen US-Dollar und indirekt gegen Gold einzutauschen.
- Internationale Institutionen: Zur Unterstützung des Systems wurden zwei wichtige internationale Institutionen geschaffen: der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank. Der IWF sollte Mitgliedsländern helfen, ihre Zahlungsbilanzen auszugleichen, indem er kurzfristige Kredite bereitstellte, um vorübergehende Ungleichgewichte zu überbrücken. Die Weltbank (ursprünglich als Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) bekannt) wurde gegründet, um den Wiederaufbau nach dem Krieg und später die Entwicklung in ärmeren Ländern zu finanzieren.
Das Bretton-Woods-System funktionierte bis Anfang der 1970er Jahre, als es unter dem Druck von Markt- und politischen Kräften zusammenbrach. Im August 1971 kündigte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Konvertibilität des Dollars in Gold auf, was effektiv das Ende des Bretton-Woods-Systems bedeutete. Dies führte zu einem Übergang zu flexiblen Wechselkursen zwischen den meisten der weltweit führenden Währungen.